Um das Vereinsleben auch außerhalb der Tennissaison zu fördern, öffnet der TC Bühl in den Wintermonaten an jedem zweiten Dienstagabend sein Clubhaus und bietet dabei seinen Mitgliedern ein ansprechendes Programm. So hielt in dieser Woche Hansjörg Willig, Vorsitzender des Vereins „Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße“ und Mitglied des TC Bühl, seinen Tennisfreunden einen Bildervortrag zum Thema „Die Schwarzwaldhochstraße zu Großvaters Zeiten“.
Für den Vorstand des TC Bühl konnte Reiner Schumacher 40 interessierte Zuhörer begrüßen und das von Alfred Schmidt vorbereitete, zum Thema passende Schwarzwälder Vesperbuffet eröffnen.
Einleitend stellte Hansjörg Willig den Verein „Kulturerbe Schwarzwaldhochstraße“, in dem auch viele seiner Tennisfreunde Mitglied sind, vor. Es folgte der historische Rückblick, wie Mitte des 19. Jahrhunderts durch den Mut und den Fleiß der Wirtsleute im Höhengebiet aus einfachen Schutzhütten florierende Höhenhotels entstanden. Beispielhaft nannte Willig die Pionierfamilien Weis vom Sand und Klumpp vom Ruhestein. Mit Fotos von gut erhaltenen, teilweise über 100 Jahre alten Bildpostkarten und Filmsequenzen aus den 30er Jahren ging die historische Reise vom längst verschwundenen Kurhaus Schwanenwasen, vorbei an den legendären Kurhotels entlang der heutigen B 500, bis zur Alexanderschanze. Erstaunt erfuhren die Bühler Tennisspieler, dass zum touristischen Angebot der Kurhäuser Sand und Hundseck Tennisplätze gehörten, dass im Sandsee und im ehemaligen unbeheizten Hundseck-Schwimmbad gebadet wurde und wie schneereich die Winter damals waren. Mit selbst erlebten Anekdoten brachte Willig, der als Förstersohn in Herrenwies aufgewachsen ist, seine Zuhörer zum Schmunzeln, wenn er von seiner Schulzeit mit 8 Klassen und einem Lehrer in einem Raum erzählte oder von lustigen Abenden mit Hans Reimann in der Kellerbar auf Unterstmatt. Immer wieder wurde aber auch deutlich, wie traurig ihn der Verfall der einst repräsentativen Gebäude entlang der Schwarzwaldhochstraße berührt und wie sehr er sich wünschen würde, dass z.B. das einmalige und vollständig erhaltene Jagdzimmer auf dem Sand der Nachwelt erhalten bliebe. Unter anderem berichtete er vom derzeitigen Versuch, zusammen mit dem Skiclub Bühlertal und der Gemeinde Ottersweier, die Hundseck-Skisprunganlage mit dem Kampfrichterturm zu erhalten als Erinnerung an große Wettkämpfe, z.B. an den einstigen Schanzenrekord von Georg Thoma.